Liebe Mitglieder,
nach den Einschränkungen in der Zeit der Corona-Pandemie war das Geschäftsjahr 2022 das erste, das wieder nahezu regulär ablaufen konnte. In dem Programm mit vielen Neuerungen konnten alle acht angekündigten Veranstaltungen stattfinden. Beim Haupt-Event, dem Jahreskonzert am 20. November 2022, konnten wir lediglich nicht so viele Karten verkaufen wie gewohnt. Noch waren Abstandsregeln in Kraft, sodass nur 300 Plätze zur Verfügung standen. Das schmälert natürlich die Einnahmen.
Das war aber auch das einzige Manko des Abends – und das hatte nichts mit der Aufführung zu tun. Die „Missa Gaia“ (übersetzt Erden-Messe) war das absolute Highlight des vergangenen Jahres, wenn nicht sogar der vergangenen Jahre überhaupt. Die Aufführung war eine Punktlandung der besonderen Art. Thomas Wegst hatte eine kleine Seltenheit ausgegraben, die perfekt in die Zeit passte. Die Wahrnehmung und Bewahrung der Schöpfung, die im Mittelpunkt steht, ist schließlich schon seit Jahren ein drängendes Thema.
Zudem erwies sich eine Notlösung als Glücksgriff. Denn eigentlich werden die Jahreskonzerte am 3. Sonntag im Dezember aufgeführt. Zu dieser Zeit fand aber im vergangenen Jahr die Fußballweltmeisterschaft in Katar statt. Wir hatten Sorge, sodass es zu Terminkollisionen kommen könnte. Als Ausweichtermin wurde Totensonntag (20. November) ausgewählt – ein Tag, in dessen Mittelpunkt die Vergänglichkeit steht.
Mit Jugend-, Jazz- und Gospelchor sowie der Porzer Kantorei standen drei Generationen auf der Bühne – damit verband sich die Idee, dass dieses Thema alle angeht. Und alle boten eine Top-Leistung. Dabei hatten sie nicht nur mit den unterschiedlichen Musikrichtungen, die das Stück in sich vereinigt, einiges zu bewältigen. Zudem flossen auch Tierlaute wie Wolfsgeheul und Walgesänge ein.
Der Abend hielt indes noch einen anderen „Top-Act“ bereit: die Mezzosopranistin Verena Tönjes, die zu Beginn sang. Zu sagen bleibt insgesamt: Das Konzert war ein Hochgenuss.
Anstelle des Jahreskonzertes fand am 11. Dezember ein Adventskonzert zum Mitsingen statt. Eine Premiere, die auf großes Interesse stieß.
In 2022 wurde zudem das Projekt „Mit fünf Proben zum Konzert“ fortgesetzt. 2021 hatte Kantor Thomas Wegst es schon mit dem Jazz- und Gospelchor
organisiert. Der Zuspruch war unerwartet groß gewesen, fast 40 externe Sänger und Sängerinnen nahmen teil. Dieses Mal war die Kantorei eingebunden. Auf dem Programm stand Mozarts Krönungsmesse. Auch hier war die Zahl der Anmeldungen groß und die Begeisterung bei der Aufführung ebenfalls. Zwar sind nicht so viele Teilnehmer dabeigeblieben – aber wie dem auch sei: Solche Veranstaltungen stehen einem Förderverein Kirchenmusik gut zu Gesicht, fördern sie doch die Nähe zur Musik ebenso wie die zur Kirche.
Am 25. September fand das „Konzert mit Ausstellungseröffnung“ statt. Erstmals wurde das Format einem Künstler aus der direkten Nachbarschaft geöffnet. Im Mittelpunkt stand der 2015 verstorbene Zündorfer Künstler Klaus Deylitz. Die Einführung übernahm seine Witwe Gabriele. Der kundige Einblick in das Werk, den sie bot, ließ die Tatsache in Vergessenheit geraten, dass die Kirche nicht geheizt war (die inzwischen eingetretene Energiekrise forderte ihren Tribut). Umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung vom mitreißenden Spiel des Yaron-Quartetts. Man hätte ihm stundenlang zuhören können.
Begeistern konnte zudem der Auftritt unseres Jazz- und Gospelchores „Keep on Singing“. Der inzwischen um die neuen Mitglieder aus dem Projekt von 2021 verstärkte Chor bot ein facettenreiches Programm. Und wie immer bei den Aufführungen hielt der Konzertablauf wieder Überraschungen bereit. So betrat Kantor Thomas Wegst zu Beginn singend das Podium. Zudem wurden zwei Kinderchorkinder unverhofft zum Mitsingen auf die Bühne gebeten. Auch das Publikum war gefordert. Bei „Glory be to God“ musste es im Rhythmus mitklatschen und bei „My Words“ mitsingen.
Nicht unerwähnt bleiben soll die Aufführung „Omnia Tempus“ der Sopranistin, Podcasterin und Autorin Irene Kurka, mit der das Jahresprogramm am 13. März startete. Ihm folgte die seit vielen Jahren eingeführte Karfreitags-Andacht unter dem Titel „Musik und Wort zur Todesstunde Jesu“, in der Thomas Wegst an der Orgel dieses Mal vor allem Musik von Dietrich Buxtehude bot.
Erstmals ins Programm aufgenommen worden war der Zündorfer Kinderchor, der am 18. Juni das Musical „Giant Finn“ präsentierte.
Renate Hofmann
Vorsitzende
F K i P - Förderverein Kirchenmusik in Porz e.V
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